Donnerstag, 26. November 2009

Vorfreude

Nach fast drei Monaten ohne Heimweh, freuen wir uns trotzdem auf unser zu Hause. Auf den Winter in Deutschland, auf die Adventszeit, auf Weihnachten, auf Tamis ersten Kindergartentag in knapp einer Woche, auf einen Frisörbesuch (!), auf eine heiße Badewanne, auf saubere Wäsche, denn selbst nach einer Waschmaschinenladung wird die Wäsche hier nicht sauber, auf etwas mehr als 10 m² Wohnfläche (sowie Küche, Bad, Schlaf- und Wohnzimmer unter einem Dach), auf ein ordentliches Mischbrot, auf schmackhafte Wurst und last but not least auf Familie und Freunde!
Es wird aber auch einige Dinge geben, die wir wirklich vermissen. Dazu gehören: Parentsrooms, die vielen gepflegten Playgrounds, das „easy going“ der Aussis, die fast überall vorhandenen BBQ-Grills und die Auswahl an Fleisch (Andreas). Was wir nicht vermissen, sind auf jeden Fall die unzähligen Fliegen, das labbrige Toastbrot und das Blogschreiben ;-)).
Sitzen gerade bei unseren letzten XXXX und freuen uns, dass wir WIRKLICH die Chance genutzt haben und auch den Mut hatten, diese Idee zu verwirklichen. Das wirklich Tolle war, dass wir uns von allen Terminen und Verpflichtungen befreit haben. Kein Fernsehen, keine Zeitung, kein Radio, kein Telefon und es geht auch. Gut, das Internet hat uns ab und an mit der Heimat verbunden und das war bei drei Monaten auch eine wirklich feine Sache. So konnten wir euch und ihr uns ein bisschen auf dem Laufenden halten. Und wir haben uns wirklich über jede Mail aus der Heimat gefreut. Also, bis bald, dann wieder persönlich.
PS: Tami kann jetzt richtig laufen und dazu gibt es noch ein kleines Video.

Montag, 23. November 2009

Around Australia

So, nun sind wir also einmal rum um den australischen Kontinent. Mit unserem heutigen Besuch in Fremantle haben wir den Punkt erreicht, wo wir 2005 gestartet sind. Damals ging es von hier (around the top) nach Cairns. Als Zugabe gab es diesmal noch den südlichen Teil des Stuart Hwy., so dass wir auf unseren insgesamt vier Reisen nicht nur außen herum, sondern auch einmal quer durch die Mitte dieses riesigen Landes gefahren sind.
Zur Feier des Tages gab es einen gemütlichen Stadtbummel durch Fremantle und zum Lunch für alle (!) Fish & Ships.

Sonntag, 22. November 2009

Bushing & Campfire

Zum Ende unserer Reise gab es wenigstens noch ein bisschen „bushing“. Nach einem stürmischen und zwei etwas langweiligen Tagen an der Küste haben wir das Gefühl, dass wir uns durch den Regen etwas zu schnell von den doch einmaligen Feuerausguckbäumen (Fire Lookout Trees) verabschiedet hatten. Und da wir noch genug Zeit haben, ging es flugs die 140 km zurück nach Pemberton, wo wir mit schönem Wetter belohnt wurden. Diesmal brauchte ich keine großen Überredungskünste und habe die beiden anderen Trees (Bicenntenial und Gloucester) bestiegen. Da kam gleich ein bisschen Klettersteigfeeling auf. Kaum Leute da und tolle Aussichten. Andreas hat heute noch den Diamont Tree erklettert und war ebenfalls begeistert.
Für die Übernachtung haben wir uns einen kleinen gemütlichen NP Campground ohne Strom und Trinkwasser, dafür mit Bushklos (Plumsklos) ausgesucht. Das Beste sind aber die Feuerstellen und als Zugabe sogar mit ordentlichem Feuerholz. Das freut das Camperherz. Also sind wir gleich los, haben eine große, fette Lammkeule gekauft, diese dick in Alufolie eingewickelt und ab damit aufs bzw. ins Feuer. Nach 1 ½ Stunden war der Braten fertig und hat richtig lecker geschmeckt. Mitten im Wald, fast stockdunkel gab es bei einem XXXX noch ein bisschen Lagerfeuerromantik. Einfach nur herrlich.

Mittwoch, 18. November 2009

Trees, Trees, Trees

Die letzten Tage waren wir in vielen kleinen Nationalparks die sich hier aneinanderreihen. Erst gab es das Valley of the Giants mit einem Tree Top Walk. Begleitet von ein paar Regenschauern haben wir die kleine Runde in den Baumwipfeln sogar mit dem Kinderwagen machen können. Da wir uns im Vorfeld schon einen Caravanpark in der Nähe ausgesucht hatten, haben wir uns dort bereits zur Mittagszeit eingecheckt. Eigentlich sollte Tami schlafen, was sie aber unter größtem Protest verhindert hat. Leider mussten wir auch noch feststellen, dass die meisten Bewohner des CP gierige Mücken sind. So haben wir uns wieder auf die Socken gemacht und den Warren N.P. mit seinen Giant Tingle Trees erkundet. Den Abend haben wir dann im Auto verbracht und Mücken gejagt. Heute waren die „Feuerausguckbäume“ Diamont Tree, Gloucester Tree und Bicenntenial Tree dran. Den erstgenannten habe ich mit etwas Überwindung bestiegen.
In den Baum wurden spiralförmig Eisenstäbe geschlagen und oben, auf 50 m Höhe, gibt es eine Plattform. Der Aufstieg erfolgt völlig ungesichert, so dass es ab einer gewissen Höhe dann doch im Bauch gekribbelt hat. Der Diamont Tree ist mit seinen 50 m der kleinste, beim Bicenntenial geht es sogar auf 75 m hoch. Aber da setzte gerade ein heftiger Schauer ein und an einen weiteren Aufstieg war nicht zu denken. Dafür gab es beim Gloucester Tree eine schöne Picknick-Area mit free BBQ. Das haben wir natürlich für eine ausgiebige Mittagspause genutzt. Im Moment ist das Wetter sehr wechselhaft, ein Mix aus Sonne, Regen und Wind, aber die Aussichten werden besser und lassen auf weitere schöne vorweihnachtliche Tage in Australien hoffen. Jetzt geht es wieder zum Meer und dann schon bald Richtung Perth.

Montag, 16. November 2009

Tami Spezial – NEWS

Heute gibt es noch ein Tami Spezial. Unser Kind hat nämlich seine ersten selbstständigen Schritte gemacht. Es waren genau drei Stück am 11.11.2009 in Esperance auf dem Caravanpark. Jetzt wird fleißig weiter geübt. Was gibt es sonst noch an Neuigkeiten?
• Essen: Sie liebt Mango, Banane und Birne, auch Joghurt geht immer. Früh gibt es nun schon fast eine ganze Toastschnitte mit Leberwurst oder Marmelade. Ansonsten schnorrt sie sich bei uns durch.
• Zähne: Oben bei den Schneidezähnen hat sich etwas getan, aber sie sind noch nicht ganz durch.
• Laufen: s.o. An einer Hand sind die Strecken schon beachtlich lang.
• Stehen/Aufstehen: Geht inzwischen ganz alleine und ohne fremde Hilfe.
• Treppen: Sind absolut klasse. Hochwärts werden die Knie kaum noch zur Hilfe genommen und auch runterwärts sieht es schon gut aus. Bei kleinen Stufen geht es vorwärts runter, bei großen rückwärts. So wird vom Autositz herunter und sogar aus dem Auto heraus geklettert und das sind schon ganz schöne Höhenunterschiede.
• Schuhe: Mag sie gar nicht! Hoffentlich ist es in D nicht so kalt.
• Schlafen: Wird immer besser. Jetzt will sie nur noch einmal pro Nacht Futter fassen. Am Tag hat sie immer noch das Bedürfnis 2 x ein Nickerchen zu machen. Das passiert oft im Auto, aber auch in ihrem Bett geht es gut.
• Sprechen: Morgens hat sie ihre „Sprechstunde“. Wir verstehen zwar nichts, aber sie meldet sich trotzdem oft lautstark zu Wort. Und immer wenn viel los ist, macht sie mit.
• Spielen: Inzwischen freut sie sich riesig, wenn sie andere Kinder sieht und geht auch auf diese zu. Ansonsten spielt es sich mit Mama und Papa auch ganz gut.
Auf jeden Fall scheint sie sich pudelwohl zu fühlen und das freut uns.

Freitag, 13. November 2009

Cape Le Grand N.P.


Endlich mal wieder Natur pur. Haben uns drei Tage für diesen herrlichen Nationalpark Zeit genommen und auf zwei verschiedenen Campgrounds mit so schönen Namen wie Lucky Bay und Le Grand Beach übernachtet. Für Tami gab es Strand ohne Ende und für uns ein bisschen Entspannung nach den doch recht anstrengenden Tagen auf der Straße.
Irgendwie haben wir ein kleines Zeitproblem. Ständig müssen wir die Uhren umstellen. Eigentlich ist es uns ja egal, aber manchmal braucht man eben doch die korrekte Zeit. So wollten wir auf der Nullarbor zum Sonnenaufgang losfahren, waren aber viel zu zeitig wach. Da hatten wir uns um ca. 2 Stunden verhauen.

Donnerstag, 12. November 2009

Nullarbor Plain

Auch hier hätte die Überschrift von unserem letzten Blog gut gepasst „A bloody long way“. Diesmal waren es 1.400 km in drei Tagen. Ziemlich eintönig, ja fast langweilig. Wie der Name schon sagt – auf langen Strecken kein Baum. Am ersten Tag ging es bis zum Ort oder besser bis zum Roadhouse Nullarbor, am zweiten haben wir die „Longest straight stretch in Australia“ (146,6 km keine Kurve) passiert. Das waren auch schon die Höhepunkte. Es hätte zwar lt. Reiseführer noch ein paar interessante Abstecher an die Great Australien Bight gegeben, aber die waren oft nur per 4WD erreichbar oder Tami hat gerade geschlafen und wir wollten nicht anhalten, denn sobald der Motor aus ist, sind die Augen offen. Sie könnte ja was verpassen.
Somit blieb es bei schier unendlichen Kilometern auf dem Asphalt. Jetzt reicht es wirklich mit der Fahrerei. Dafür sind wir nun auch in Western Australia, dem letzten Bundesstaat, der uns auf dieser Reise noch gefehlt hatte. Tami war erstaunlich gut drauf. Manchmal haben wir das Gefühl, dass sie froh ist, wenn sie in ihren Autositz darf. Bei unseren Pausen wird sie ordentlich kaputt gespielt, muss laufen und krabbeln bis sie nicht mehr kann, dann will sie nur noch in Ruhe gelassen werden.
Die nächsten gut 14 Tage werden wir hier im äußersten Südwesten verbringen und somit unseren Australienaufenthalt langsam ausklingen lassen. Bis Perth sind es keine 1.000 km mehr, für australische Verhältnisse ein Katzensprung.

Samstag, 7. November 2009

A bloody long way

Wir sind zurück von unserem „kleinen“ Abstecher ins Rote Zentrum. Dieser war genau 3.480 km weit, hat 11 Nächte und 12 Tage gedauert und auf unseren Fotochips sind gut 400 Fotos mehr drauf. Es war herrlich warm (manchmal fast zu warm, aber wir meckern nicht) und im Nachhinein können wir sagen: Alles hat seine guten Seiten! Wenn wir die Strecke Sydney – Adelaide wegen des schlechten Wetters nicht so schnell „abgearbeitet“ hätten, wären wir nie auf die Idee gekommen ins Northern Territory nach Alice Springs und zum Uluru zu fahren. Es war ein weiterer absoluter Höhepunkt und eine echte Bereicherung unserer Reise.
Auf den gut 1.000 km Stuart Hwy zwischen Erlunda und Port Augusta haben wir noch ein Nacht in Coober Pedy eingeschoben und uns in einem richtig niedlichen Underground Motel niedergelassen. Kreativ in den Fels gehauen, liebevoll eingerichtete Zimmer und einen schönen Blick über die karge Landschaft.

Donnerstag, 5. November 2009

Abschied

Abschied vom Roten Zentrum und Abschied von Richard und Karin. Wir hatten vier wunderschöne gemeinsame Tage. Jetzt trennen sich unsere Wege. Wir fahren wieder Richtung Süden und die Eltern Richtung Norden.
Gestern waren wir gemeinsam beim Sonnenuntergang bei den Kata Tjutas (The Olgas) und dann gab es ein echtes Outback-Aussi-BBQ mit Känguru- und Lammfilets. Super zartes Fleisch, gut gewürzt und auch die Bratkartoffeln waren einsame spitze.
Auch heute sind wir natürlich zeitig aufgestanden und waren noch einmal beim Uluru zum Sonnenaufgang, jedoch an einem anderen Aussichtspunkt. Diesmal ging die Sonne hinter uns auf und hat den Berg angeleuchtet. Damit gab es einen ganz anderen Eindruck als gestern, wo wir der Sonne entgegengeblickt haben. Beides hat seinen Reiz, mir persönlich hat es gestern besser gefallen, vor allem, weil wir da alleine waren. Während Tamis Nachmittagsschläfchen haben wir schon ein paar Kilometer unseres Rückweges geschrubbt und sind bis zum Roadhouse Erlunda gekommen. Morgen werden wir in aller Frühe starten dann hoffentlich gegen Mittag in Coober Pedy sein.
Da es sehr warm ist, durfte Tami die letzten Abende draußen schlafen. Die hat´s gut! Uns geht es natürlich auch gut. Die Eltern genießen ihre letzten 11 Tage, wir haben noch drei Wochen und werden diese ebenfalls gut nutzen.

Mittwoch, 4. November 2009

Uluru (Ayers Rock)

Und er hat auch beim dritten Mal nichts von seiner Faszination verloren. Schon der erste Anblick ließ wieder eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Auch wenn es für uns viele Kilometer mehr bedeutet, es hat sich gelohnt. Erst das Treffen mit den Eltern und nun auch noch das Rote Zentrum in seiner vollen Schönheit. Hört sich zwar kitschig an, aber es ist wirklich beeindruckend. Gestern hatten wir einen tollen Sonnenuntergang und das anschließende Abendessen war einfach nur klasse. Es gab Rumpsteak mit Pilzen und Bratkartoffeln. Da hat wirklich alles gepasst.
Heute wurde zeitig aufgestanden und pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir wieder am Uluru und hatten bestimmt den schönsten Standort. Direkt neben dem Fels ging die Sonne auf. Eine Stimmung, die sicherlich nicht einmal von den Fotos eingefangen werden konnte. Dann gab es gleich vor Ort ein fliegenreiches Frühstück und nun ging es auf die Runde um den Uluru. Die Eltern haben ihn komplett umrundet, für uns war etwas eher Schluss. So kam Tami noch zu einem Bad im Pool und jetzt sind alle geschafft und halten ein Mittagsschläfchen (nur ich muss arbeiten ;-)). Am Abend geht es noch zu den Kata Tjutas zum Sonnenuntergang.
Liebe Grüße von allen 5 Forkels aus Down Under.

Montag, 2. November 2009

Familientreffen in Alice Springs

Wir kamen aus dem Süden, die Eltern aus dem Norden und so findet ziemlich genau in der Mitte von Australien ein kleines Familientreffen statt.
Aus Spaß sind wir am Samstag ein Stück Richtung Tanami-Road gefahren und haben insgeheim gehofft, dass wir Richard und Karin abpassen. Leider waren wir so ziemlich genau einen Tag zu früh dran. Da die Eltern „bushing“ lieben, haben sie kurz vor Alice noch eine Nacht im Busch verbracht und sind erst am Sonntag in Alice eingetroffen. Wir waren Sonntagvormittag in der Todd Mall zum Markt und haben nebenbei weiter Ausschau nach den Eltern und deren KEA-Camper gehalten. Alle Parkplätze wurden noch mal abgefahren, leider erfolglos. Richard parkt nicht wie alle vorm Supermarkt oder beim Infocenter, nein, er parkt vorm Bottleshop! Da haben wir natürlich nicht nachgesehen. Trotzdem haben wir uns gefunden, denn sie hatten wenigstens ihre E-Mails gelesen und wussten somit wo wir sind. Auf dem Campingplatz gab es dann ein großes HALLO. Es ist schon toll, dass wir uns hier treffen. Da wir nun schon über zwei Monate unterwegs sind und die Eltern ebenfalls sehr erlebnisreiche Tage hatten, gab es eine Menge zu schwatzen und der Abend wurde bei zwei Flaschen Rotwein auch recht lang.
Der heutige Tag begann mit einem entspannten Bad im Pool und dem Bunkern von festen und flüssigen Lebensmitteln. Die Flüssigen gab es leider erst ab 14 Uhr, so dass die ganze Einkauferei fast 4 Stunden in Anspruch genommen hat. Die Nacht haben wir dann am Roadhouse Erlunda, auf halbem Weg zum Ayers Rock verbracht. Eigentlich sollte es ein gemütlicher Abend am Campfire werden, aber über Yulara tobte das schlimmste Gewitter seit 19 Jahren und bei uns kamen noch die Ausläufer an. Der Braten im Campoven hat sich den Bedingungen angepasst und ist auch nicht richtig gelungen – schade! Morgen geht es weiter nach Yulara und zum Uluru (Ayers Rock).
PS an Gerlinde: Woher wusstest Du, dass wir uns am 01.11.2009 treffen? Das wussten nicht einmal wir so genau!